Herbstzeit

Letztens war ich spazieren und beim Vorbeigehen an einer Kiefer fiel mir eine große Menge Harz an der Rinde auf. Weil ich schon halb gehofft hatte, etwas Harz zu finden, hatte ich einen kleinen Becher mitgenommen und hab vorsichtig etwas von dem gelbgoldenen Schatz geborgen.  Damit kann man nämlich ganz tolle Sachen anstellen. Zum Beispiel räuchern oder in Seife versenken. Oder eben eine feine Harzsalbe damit rühren. Die ist ganz toll für viele kleine Wehwehchen, seien es schmerzende Gelenke oder Linderung bei Husten. Die Harzsalbe kann auch gegen Hautunreinheiten benutzt werden. Ein echter Allrounder also und das bisschen Arbeit, das man damit hat, absolut wert. Je nachdem für was man sie benutzen möchte, kann man sie mit den entsprechende ätherischen Ölen ein bisschen aufmotzen. Bei Erkältung bietet sich Eukalyptus und Menthol beispielsweise an, bei unreiner Haut Teebaumöl. Meine Salbe ist jetzt aber pur geblieben, sie duftet nur zart nach Kiefernharz, ein bisschen wie Nadelwald im Sommer.

Bei der Herstellung hat die Küche gerochen wie Weihnachten, einfach wunderbar. Und hier das Kräuterhexenrezept dazu:

Harzsalbe

150 gr. ölsäurereiches Distelöl

15 gr. Kiefernharz (eratzweise geht auch Tannen- oder Fichtenharz)

10 gr. Bienenwachs

40 gr. Sheabutter

etwas Vitamin E zum Konservieren

Distelöl im Wasserbad erwärmen und das Harz darin auflösen. Das kann ein bisschen dauern, immer mal wieder rühren. Nach etwa ein bis zwei Stunden das Öl zuerst durch ein Haarsieb, anschließend durch einen Teefilter fein filtern.

Dann das Bienenwachs zugeben und schmelzen. Den Topf aus dem Wasserbad nehmen und etwas abkühlen lassen. Dann die Sheabutter und das Vitamin E zugeben. Die Salbe in saubere trockene Tiegel füllen und mit offenem Deckel abkühlen lassen. Nachdem die Salbe fest geworden ist kann der Tiegel verschlossen werden. Die Salbe ist kühl und dunkel gelagert, abhängig von der Haltbarkeit der Grundprodukte, etwa ein Jahr haltbar.

Achtung: Harzsalbe kann Hautreaktionen hervorrufen. Sollten Rötungen auftreten, die Anwendung unverzüglich beenden. Und natürlich ist die Salbe kein Allheilmittel bei Bronchitis, sie kann allenfalls lindernd eingesetzt werden. Wenn sich Beschwerden verschlimmern oder nach drei Tagen keine Besserung eintritt, bitte einen Arzt aufsuchen!